Dabei sein – Die Vorstellung eines Absentismus-Falls zur Besprechung im Absentismus-Netzwerk

Haben Sie eine Schülerin oder einen Schüler in Ihrer Klasse, die/der häufig fehlt? Fragen Sie sich, wie Sie am besten mit der Situation umgehen können? Dann könnte es hilfreich sein, den Fall zur Besprechung ins Absentismus-Netzwerk einzubringen. An dieser Stelle finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Fallbesprechung.

Wozu dient eine Fallbesprechung im Absentismus-Netzwerk?

Das primäre Ziel einer Fallbesprechung im Absentismus-Netzwerk ist es, der verantwortlichen Klassenlehrkraft Handlungsoptionen für den weiteren Umgang mit dem Absentismus-Fall an die Hand zu geben. Die Klassenlehrkraft entscheidet dabei selbst, welche der Empfehlungen aus dem Netzwerk der passende nächste Schritt ist. Darüber hinaus hat es sich oftmals als hilfreich erwiesen, durch die Besprechung im Netzwerk einen neuen Blick auf den Fall zu bekommen, wenn man z.B. das Gefühl hat, in einer Sackgasse zu stecken.

Welche Fälle eignen sich zur Besprechung im Netzwerk?

Prinzipiell eignet sich jeder Fall, bei dem Sie den Eindruck haben, es handelt sich um eine Form von Schulabsentismus oder drohendem Schulabsentismus. Es spielt also keine Rolle, ob Sie z.B. einen Achtklässler haben, der bereits seit einiger Zeit durch häufiges Fehlen auffällt, eine Erstklässlerin, die häufig zu spät kommt und oft kurzfristig krankgemeldet wird oder eine Oberstufenschülerin, die schon seit einem Dreivierteljahr gar nicht mehr in der Schule war. Zudem ist es nicht ausschlaggebend, ob es bereits diverse Gespräche und Maßnahmen gegeben hat, um dem Absentismus entgegenzuwirken oder ob Sie noch ganz am Anfang stehen.

Wie melde ich einen Fall zur Besprechung im Netzwerk an?

Sie können das Kontaktformular auf dieser Webseite nutzen oder Sie schreiben eine kurze E-Mail an Herrn Banse, den Koordinator des Netzwerks. Eine Beschreibung des Falls ist hierbei nicht notwendig. Es reicht zunächst aus, die Schule und die Klassenstufe zu nennen. Herr Banse wird Ihnen zurückmelden, zu welchem Termin der Fall im Netzwerk vorgestellt werden kann.

Wie bereite ich die Fallbesprechung vor?

Im Idealfall nehmen Sie mit der Absentismus-Fachkraft (falls vorhanden) sowie der/dem Schulsozialarbeiter*in Ihrer Schule gemeinsam am Netzwerktreffen teil. Sprechen Sie sich daher am besten mit beiden ab. Sie können zur Vorbereitung zudem den Vorbereitungsbogen (mit Klick download) nutzen. Sind die wichtigsten Ihnen bekannten Fakten eingetragen, können Sie den Bogen vorab an Herrn Banse senden, der ihn an die anderen Netzwerkteilnehmer*innen verteilt.
Manchmal entsteht die Idee, einen Fall einzubringen, auch sehr kurzfristig vor einem Netzwerktreffen. Zögern Sie nicht, sich auch in solchen Fällen zu melden!

Wer nimmt am Netzwerktreffen teil?

Zum Kernteam des Absentismus-Netzwerks Norderstedt gehören der Koordinator Herr Banse vom Kriminalpräventiven Rat Norderstedt, Frau Schütze vom Schulpsychologischen Dienst, Frau Tille vom Schulärztlichen Dienst, Herr Ortlepp als Kreisfachberater für Schulische Erziehungshilfe, Frau Beine vom ASD (Jugendamt) Norderstedt, Frau Bauch vom Projekt „Jugend stärken im Quartier“ sowie die Absentismus-Fachkräfte (Herr Nikolei, Frau Wüstermann, Frau Paulsen) und Schulsozialarbeiter*innen (Frau Krieg, Frau Alçelik, Frau Lampen, Herr Lange-Kröger) der Gemeinschaftsschulen Friedrichsgabe, Harksheide und Ossenmoorpark. Darüber hinaus nehmen ggf. weitere Absentismus-Fachkräfte und Schulsozialarbeiter*innen anderer Norderstedter Schulen teil.

Wie läuft die Fallbesprechung ab?

In der Regel reicht die Zeit in den monatlich stattfindenden Netzwerktreffen für die Besprechung von je zwei Absentismus-Fällen. Neben den Fallbesprechungen werden oftmals auch einige organisatorische Absprachen getroffen, sodass pro Fall ca. 45-60 Minuten zur Verfügung stehen.

Zunächst wird der Fall von Ihnen als verantwortliche Klassenlehrkraft vorgestellt. Nutzen Sie hierbei entweder ein Pseudonym oder vermeiden Sie die Nennung des Namens und sprechen von „der Schülerin“ oder „dem Schüler“. Nach der Vorstellung besteht für alle anderen Teilnehmer*innen die Gelegenheit für Nachfragen. In der zweiten Phase geht es um die Bildung von Hypothesen, die die Hintergründe und Ursachen für den Absentismus-Fall betreffen. In dieser Phase können Sie also gelassen zuhören und kommen vielleicht schon auf den einen oder anderen neuen Gedanken. In der dritten Phase, der Lösungssuche, werden dann konkrete Ideen und Empfehlungen gesammelt, die Ihnen in der weiteren Bearbeitung des Falls helfen könnten. Notieren Sie sich die hilfreichsten Vorschläge und wählen Sie für den nächsten Schritt den aus Ihrer Sicht am ehesten geeigneten Lösungsvorschlag aus.

Das Absentismus-Netzwerk freut sich grundsätzlich über Rückmeldungen, wie es in den besprochenen Fällen weitergelaufen ist. Gerne können Sie also in einer der nachfolgenden Sitzungen noch einmal kurz davon berichten. Ggf. kann sogar eine erneute Vorstellung des Falls hilfreich sein, um anhand neuer Erkenntnisse neue Lösungen zu suchen.