Schulphobie

Schulphobie ist eigentlich eine Trennungsangst und zeigt sich entsprechend oft auch in anderen Bereichen, z.B. Übernachtungen bei Freunden oder Großeltern, Freizeitfahrten etc.

Bei einer Schulphobie hat das Kind große Probleme, sich von seinen engsten Bezugspersonen zu lösen. Die Mütter sind hier überwiegend betroffen als diejenigen, die stärker in die Kinderbetreuung involviert sind. Die Schule ist nur das Feld, in dem die Trennungsängste am deutlichsten hervortreten. 

Somit liegt im Gegensatz zur Schulangst die Ursache der Ängste nicht in der Schule an sich. 

Wenn das Kind sich nicht von den Eltern trennen mag, könnte man denken, dass die Ursache für das Problem im Elternhaus zu suchen ist und dass die Eltern nur etwas ändern müssten. Das wird dem Leid und der gefühlten Hilflosigkeit in den Familien nicht gerecht. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass Ängste immer im Zusammenspiel zwischen dem betroffenen Kind und dem Umfeld entsteht. 

Man kann davon ausgehen, dass die Eltern und Kinder, die in diesen Interaktionen fest stecken, einen hohen Leidensdruck haben und sich Entlastung wünschen, aber keinen Ausweg wissen und Hilfe brauchen.

– Schulphobie tritt vor allem in Grundschule oder Klasse 5 auf

– Somatische Beschwerden (Kopf- oder Bauchschmerzen, Übelkeit)

– Die Beschwerden treten am Nachmittag und in den Ferien nicht auf. Die Kinder können in der Regel keine Ursache benennen, sprechen von „Druck“ etc.

– Eltern wissen vom Absentismus, oft lange Suche nach körperlichen Ursachen

– Größte Schwierigkeiten in der Trennungssituation, danach ist oft alles gut und die Kinder gut drauf

Die Kinder sind in der Regel leistungsstark und motiviert