ANGST VOR MITSCHÜLER*INNEN BZW. MOBBING

Rund 20% der Absentismus- Fälle werden mit Mobbing assoziiert. Allerdings zeigen Untersuchungen auch, dass Mobbing häufig von Lehrkräften unterschätzt wird, da es oft heimlich oder im Cyberspace stattfindet. 

Wenn das Kind also von Mobbing spricht, sollte das unbedingt ernst genommen werden.

Es muss gleichzeitig darauf geachtet werden, ob es sich um reines Mobbing handelt oder ob es Wechselwirkungen mit einer sozialen Angst beim betroffenen Kind gibt.

Die Fachkräfte für Mobbing sitzen direkt bei Ihnen an der Schule. Es sind die Schulsozialarbeiter*innen, deren tägliches Geschäft es ist, Konflikte zu klären, Probleme zwischen Kindern zu lösen und bei Mobbing zu unterstützen.

In Fällen von Schulangst und speziell  Mobbing ist die Einbindung der Schulsozialarbeit für eine Interventionsplanung der sinnvollste erste Schritt. Da kann auch die Beratung über sinnvolle weitere Programme und Konzepte stattfinden. Einige dieser Programme sind auch unter „Anti Mobbing Programme“ dargestellt.

Kinder, die Mobbing erleben oder Schwierigkeiten im Kontakt mit Gleichaltrigen haben, sind auf die Unterstützung ihrer Lehrkräfte angewiesen. Gleichzeitig können sie auch ihre sozialen Fertigkeiten trainieren, um sich wieder selbstbewusst und selbstwirksam zu fühlen und schwierige Situationen besser meistern zu können. 

Die Schulsozialarbeiter*innen können die Kinder unterstützen oder ihnen passende Anlaufstellen nennen, falls der Bedarf größer sein sollte.

Angst vor Leistungs- und Bewertungssituationen

Angst vor Prüfungen und Bewertungssituation zeigt sich in Schule verständlicherweise sehr deutlich. Sie kann viele Situationen betreffen, z.B. das Melden im Unterricht, das Halten von Referaten oder das Schreiben von Klassenarbeiten. 

-Suchen Sie  nach Alternativen der Leistungserbringung, z.B. Mappe oder Hausaufgaben abgeben als mündliche Beteiligung

-Ggf. Fördermaßnahmen zur Unterstützung bei Lernproblemen 

– Ggf. eine Arbeit mehr schreiben lassen und schlechteste Note streichen

Wenn es mit Hausmitteln nicht zu bewältigen ist, gibt es auch externe Hilfsmaßnahmen:

– Schulpsychologische Beratung

– Lerntherapie bei Leistungsproblemen

– Psychotherapie bei Indikation

– Entspannungstrainings

Angst vor einer Lehrkraft

Es können sich bei Schüler*innen auch Ängste im Hinblick auf eine bestimmte Lehrkraft entwickeln. Die Kinder benennen dabei folgende Merkmale der Lehrkraft, die sie ängstigen: laute Ansprache, bloßstellendes Drannehmen, Kritik vor der ganzen Klasse. 

Wenn andere Kinder nicht in der gleichen Weise auf die gleiche Lehrkraft reagieren, ändert das nichts daran, dass das betroffene Kind trotzdem Angst hat.  

Gerade die Angst vor einer Lehrkraft ist für die Kinder enorm schwer zuzugeben, vor allem gegenüber anderen Lehrkräften. Die berechtigte Sorge ist, dass es nicht ernstgenommen wird. Deshalb ist es sehr wichtig, sensibel mit dem Thema umzugehen und eine Vermittlung zwischen dem Kind und der angstbesetzten Lehrkraft anzubieten. Das kann die Klassenlehrkraft, ein*e Vertrauenslehrer*in oder  auch die Schulsozialarbeit übernehmen.

Die Gesprächsführung muss sensibel erfolgen. Es muss deutlich werden, dass das Problem weder beim Kind liegt („Es ist halt zu empfindlich“) noch bei der Lehrkraft („Der Lerher ist voll aggressiv“), sondern es ist hilfreich, in der begleiteten Kommunikation aufzuklären, wie bestimmte Signale der Lehrkraft vom Kind interpretiert werden und wie eine andere Kommunikation etabliert werden kann. Hier braucht es eine Offenheit der Lehrkraft und eine gute Gesprächsbegleitung.