Schwänzen
- wAS IST SCHWÄNZEN?
Ein großer Teil der Kinder, die den Schulbesuch vermeiden, sind sogenannte Schulschwänzer. Der Absentismus findet hier nicht vor dem Hintergrund von Ängsten statt, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass der Schulbesuch zugunsten angenehmerer Tätigkeiten vermieden wird.
Oft beginnt das Schulschwänzen in den Randstunden, dann an einzelnen Tagen.
Wie sich die Schulvermeidung hier entwickelt, hängt maßgeblich davon ab, wie und wie schnell reagiert wird. Hier sind eine lückenlose Fehlzeitenerfassung sowie eine enge Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten die wesentlichen Werkzeuge für die Arbeit.
- IST DAS KIND SCHULD?
Man könnte bei Schulschwänzern im Gegensatz zu angstbedingten Absentisten denken, sie hätten, da ja keine Ängste vorliegen, gar keinen richtigen Grund für die Schulvermeidung.
Wenn man sich die Situation der schwänzenden Kinder genauer anschaut, dann stellt man aber fest, dass das Schulschwänzen oft das Ergebnis einer schon über längere Zeit laufenden Fehlentwicklung ist. Dabei spielen oft mangelnde Förderung, Lernschwierigkeiten, oder ein Mangel an sozialer Zugehörigkeit eine Rolle. Am Ende angelangt scheint das Lernen und der Schulbesuch für die Betroffenen perspektiv- und sinnlos. Auch Schulschwänzer haben „gute Gründe“ für die Schulvermeidung.
- ANZEICHEN SCHWÄNZEN
– Auftreten typischerweise im Jugendalter.
– Gründe können benannt werden, in der Regel keine Lust auf Lernen, keine Zukunftsperspektive.
– Der Schulbesuch wird zugunsten attraktiverer Beschäftigungen vermieden, z.B. mit Freunden treffen.
– Ängste liegen nicht vor, auch keine somatischen Beschwerden.
– Das Schwänzen findet häufig heimlich statt, die Eltern wissen nicht davon. Gleichzeitig herrscht oft ein Mangel an elterlicher Aufsicht.
– Oft geht es mit einer höheren Delinquenz und Kontakten zu anderen absenten oder kriminellen Jugendlichen einher.
